„Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.“ Frei nach Johann Wolfgang von Goethe geht es in dem Katalog „BOOM!“ um Abbruch und Aufbruch.
Den philosophischen Überbau bildet die Vorstellung, dass jedes Ende auch immer die Chance eines Neuanfangs bietet. Meilensteine der Hüttengeschichte werden auf dieses Prinzip hin befragt.
Mit der Gründung des Hüttenwerkes beginnt 1854 eine wechselhafte Geschichte voller Umbrüche. Innovative technische Verfahren werden entwickelt, etabliert und wieder abgelöst. Die Besitzer wechseln, von Graf Henrich zu Stolberg-Wernigerode zu Henschel & Sohn, Ruhrstahl, Rheinstahl bis zur Thyssen AG – der Name „Henrichshütte“ bleibt erhalten. Mit der Stilllegung der Henrichshütte ab 1987 beginnt ein neues Kapitel: Die Henrichshütte wird Standort des LWL-Industriemuseums. Nicht länger als Produktionsstätte, sondern als Schauplatz für Bildung und Kultur, wird „die Hütte“ über die Grenzen der Stadt Hattingen hinaus zum gesellschaftlichen Ankerpunkt. Auch das Museum selbst wandelt sich im Laufe der Zeit: von der Asservatenkammer der Vergangenheit zum Forum für die Menschen.