In diesem Band werden die Werte und Wertentwicklungen Duisburger Schülerinnen und Schüler zwischen 2002 und 2008 untersucht. Die grundlegenden Dimensionen des allgemeinen Werteraumes, so wie er in der bekannten Wertetheorie von Helmut Klages beschrieben wird, können dabei bestätigt werden. Im Hinblick auf die Klagesschen Wertetypen und die mit ihnen verbundenen Thesen zur Synthese von Werten offenbaren sich jedoch deutliche Unterschiede. Die Analysen zeigen die Herausbildung einer differenzierten Werteidentität in der Jugendphase und, trotz weitverbreiteter individueller Werteänderungen, eine im Altersverlauf zunehmende Stabilisierung in Form einer „Spezialisierung“ auf traditionell-konservative Werte. Die prominente Annahme einer zunehmenden Wertsynthese bestätigt sich im betrachteten Zeitraum dagegen nicht. Auf der Grundlage einer für den deutschsprachigen Raum einzigartigen Längsschnitt-Datengrundlage bieten sich mit dieser Untersuchung spannende Einblicke in die Lebenswelt junger Menschen.