Die Universität Greifswald war – wie andere Universitäten der DDR – von „Nischen und durchherrschten Räumen“ geprägt. Letztere lassen sich anhand amtlicher Überlieferungen erklären, doch die „Nischen“ entziehen sich häufig einer systematischen historischen Erkundung. In den Akten tauchen solche „ertrotzten Freiräume“ meist nur durch die Außenwahrnehmung staatlicher Stellen, gesellschaftlicher Organisationen (SED & FDJ) und der Überwachungsorgane (MfS) auf. In diesem Buch hingegen kommen auch Zeitzeugen und ihre Lieder und Texte zu Wort und vermitteln einen lebendigen Eindruck der damaligen Stimmungen und Zustände.

Hervorgegangen aus einem Zeitzeugenprojekt von Universitätsarchiv und Greifswalder Alumni ist diese Anthologie Erinnerungsarbeit und Quellensicherung in einem vorwiegend mündlich überlieferten Bereich studentischer Alltagskultur der 1960er Jahre. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung Greifswalder Universitätsgeschichte in der DDR-Zeit.