Von 1979 bis 1995 stand der zweisprachig aufgewachsene Elsässer Nikolaus Egender der deutschsprachigen Dormitio-Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg als Abt vor und prägte sie. Die Jerusalemer Mönche wählten damals für zwei Amtszeiten einen Benediktiner, der 1946 in das belgische Kloster Chevetogne eingetreten war, einen Zentralort der internationalen ökumenischen und liturgischen Begegnung. Die Erfahrungen von Chevetogne nahm er mit nach Jerusalem, um später wiederum die Jerusalemer Erfahrungen fruchtbar zu machen.

Dom Lambert Beauduin, der Gründer von Chevetogne und einer der großen Pioniere der liturgischen Bewegung, hat Pater Nikolaus durch die Jahrzehnte hindurch geprägt: seine Liebe zur Liturgie, sein Leben als Mönch und sein ökumenisches Engagement im Dienst der Versöhnung. Dieser Dreiklang von Liturgiewissenschaft, Monastische Studien und Ökumenische Theologie sind auch die Arbeitsschwerpunkte des Theologen Nikolaus Egender geworden. Die vorliegende Festgabe zu seinem 95. Geburtstag möchte zu einer Relecture seiner zentralen Aufsätze einladen – davon einige zum ersten Mal in deutscher Fassung.

Eine vollständige Bibliographie seines wissenschaftlichen Œuvres, ein ausführliches Interview mit dem Jubiliar zu seinem Leben und einordnende Würdigungen seines Schaffens runden diesen Band ab und machen ihn zu einem Nikolaus-Egender-Nachschlagewerk – und zu einem Vermächtnis.