Transnationale Forschungszugänge sind im Horizont von Globalisierung und Europäisierung der Bildung von großer Bedeutung – auch für die Historische Religionspädagogik.Bislang dominieren komparative Zugänge in der Historischen Religionspädagogik, um andere Nationen wie beispielsweise Frankreich zu untersuchen. Dieser klassische Forschungsansatz ist von der Notwendigkeit eines tertium comparationis, also einem gemeinsamen Phänomen oder einer vergleichbaren Struktur, geprägt. Die exemplarische Untersuchung der Grenzregion Elsass-Mosel zeigt
hingegen, dass transnationale Forschungsperspektiven die Methodologie der Historischen Religionspädagogik erweitern können. Dazu werden ausgewählte Quellen von 1885 bis 2013 mit Perspektiven der Kulturtransferforschung, Theorie des Dritten Raumes und den Translation Studies analysiert. Ihre Betrachtung lässt auch Überlegungen zu Themen wie Stereotypen, Machtverhältnissen und Übersetzungsnotwendigkeiten religiöser Sprache für den gegenwärtigen Religionsunterricht zu.