Das Buchprojekt setzt sich mit Mirakelberichten in der Stadtpfarrkirche St. Jakob im Zeitalter der Konfessionalisierung auseinander. Alleine, dass das Archiv der heutigen Dompfarre (Bischofssitz seit 1964) gegenwärtig noch immer eine beträchtliche Sammlung von 30 Bänden umfasst, die je 100, leider nicht mehr vollständig erhaltene Mirakelberichte (sog. „Centurien“) beinhalten, zeigt ihre große Bedeutung. Das vielleicht Einzigartige an diesen Berichten ist, dass sie größtenteils eigenhändig von den Wallfahrenden verfasst und sämtliche in Ich-Form festgehaltenen Berichte in unveränderter Form gebunden wurden. Dadurch wird es möglich, über rein statistische Erhebungen hinaus Einzelschicksale von Wallfahrenden unter Betrachtung des kulturgeschichtlichen Kontexts zu erhellen. Mit der vorliegenden Transkription/Editierung sowie Erforschung dieser Berichte werden somit Erkenntnisse zu Tage gefördert, die einen erheblichen Wert für den stadt-, lokal- und kirchengeschichtlichen Kontext darstellen und einen Einblick in die damalige Alltagskultur geben.