Ausgangspunkt der Studie ist die Darstellung des Unmöglichen als ein Problem des Erzählens: Wunder und andere unmögliche Ereignisse müssen stets, weil sie sich nicht von selbst verstehen, durch narrative Strategien plausibilisiert werden. Weil das Unmögliche nicht auf Außersprachliches zurückgeführt werden kann, hat es seinen angestammten Ort immer nur innerhalb des Textes; es stellt den exemplarischen Fall des Fiktiven dar und erhält so eine poetologische Relevanz für die im Erzählakt entworfene erzählte Welt. Ausgehend von dieser Beobachtung nimmt die Studie die erzählerischen Strategien der Darstellung und Plausibilisierung unmöglicher Ereignisse in verschiedenen Erzählgenres in den Blick. Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem Genre der Phantastik, in dem das unmögliche Ereignis das konstitutive Inhaltselement bildet. In Abgrenzung zu Strategien des narrativen Umgangs mit unmöglichen Ereignissen, wie sie das Märchen und die mythische Erzählung der Antike in Gebrauch genommen haben, unternimmt die Studie schließlich eine erzähltheoretisch hergeleitete Bestimmung des Phantasmas als Grundlage einer Definition des Phantastischen. Dabei wird zugleich gezeigt, dass sich eine solche narratologische Bestimmung durch die Bezugnahme auf erzählerische Konzeptionen in historisch früheren Erzählgenres wie dem Schäferroman und dem Schauerroman literatur- und geistesgeschichtlich fundieren lässt.