In einer Epoche prosperierender Wirtschaft war Berlin zur Millionenstadt geworden, deren Topographie sich seit der Reichsgründung von 1871 ständig änderte. Zahlreiche Architekten setzten städtebauliche Akzente nicht nur im Zentrum, sondern auch in den beliebten Außenbezirken. Zu ihnen zählte auch der aus jüdischer Familie stammende Adolf Wollenberg, ein Schüler Alfred Messels. Als Vertreter einer mehr traditionsgebundenen Formensprache und in Abstimmung mit den ästhetischen Ansprüchen und gestalterischen Wünschen des Großbürgertums errichtete er zwischen 1908 und 1928 vornehme Villen im Grunewald und Westend wie auch Büro- und Geschäftshäuser in Berlin Mitte. 1933 emigrierte er über Frankreich nach England, konnte jedoch im Ausland an seine Berliner Erfolge nicht mehr anknüpfen.