Hugo von Hofmannsthals Prosaschriften sind geprägt von einer ausdrucksstarken Bildlichkeit und wiederkehrenden Motivik. Genau diese Facetten werden in Katrin Scheffers Analyse beleuchtet und konkret an den Motiven des Vogelflugs und des Teppichs an unterschiedlichen Erzählungen, Hofmannsthals einzigem Romanfragment, einem Märchen und auch essayistischen Texten untersucht. Der Leser erhält damit erstmals dezidiert Einblick in die Zusammenhänge von Motivik und Struktur, somit in das Verfahren der Texte. Die beiden auffälligen Motive und die zugeordneten Blickstrategien verknüpfen Hofmannsthals diverse Arbeiten untereinander, die immer wieder ihr eigenes Gemacht-Sein herausstellen. So erweisen die untersuchten Werke sich nicht zuletzt als selbst- und medienreflexiv, die das Artifizielle auch in Auseinandersetzung mit anderen (vorwiegend visuellen) Medien betonen. Die Autorin arbeitet dabei entscheidende Merkmale von Modernität an den hofmannsthalschen Prosatexten heraus.