Manfred Jehle untersucht die Entwicklung einer souveränen Lebensgestaltung von langfristig psychose-erfahrenen Menschen in der Großstadt. Mittels narrativer Interviews beschreibt er die alltägliche Identitätsarbeit und die wachsende Selbstsorge der Betroffenen mit und ohne gemeindepsychiatrische Hilfen. Dabei arbeitet er die subjektiven Optionen heraus, die den Betroffenen durch selbst gestaltete Identitätsprojekte ein befriedigendes Maß an Lebensqualität, eine hohe Übereinstimmung mit inneren Werten und eine sich festigende soziale Teilhabe und Anerkennung erreichen lässt. Je besser die eigenständigen Lebensentwürfe gelingen, desto mehr werden die Erzählenden handlungswirksame Akteure der eigenen Geschichte.
Manfred Jehle entwickelt das Profil einer ‚subjektorientierten’ Gemeindepsychiatrie, welche die souveräne Lebenspraxis von Menschen mit Psychose-Erfahrung nachhaltig zu unterstützen vermag.