In diesem Buch liefert die Autorin einen kulturgeschichtlichen Überblick über die Darstellung der beiden Frauenfiguren Gertrude und Ophelia in den wichtigsten Hamlet-Verfilmungen des 20. Jahrhunderts. Insgesamt werden zwanzig Leinwandfassungen des berühmten Shakespeare-Dramas untersucht, die erste entstand im Jahre 1900, die letzte kam 2000 in die Kinos. Innerhalb dieser 100-jährigen Tradition der Hamlet-Verfilmungen zeigt sich eine interessante Entwicklung in der Darstellung der beiden zentralen Frauenfiguren Gertrude und Ophelia. Abhängig von den jeweils bestehenden kulturellen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie den vorherrschenden Geschlechterrollenstereotypen eines jeden Jahrzehnts ergeben sich dabei andere Schwerpunktsetzungen, welche die filmische Umsetzung des Stoffes maßgeblich beeinflussen. Die Bandbreite reicht von der Darstellung Hamlets durch die Bühnendiva Sarah Bernhardt bis hin zur Besetzung des Dänenprinzen mit Actionstar Mel Gibson. Neben den bekannten Hollywood-Produktionen werden unter anderem auch Inszenierungen aus der Sowjetunion, Großbritannien, Finnland, Japan, Italien und Deutschland analysiert.