Die weiblichen Figuren in "Übergang" (1982) und "Der langangehaltene Atem" (2000) ringen nach Luft, werden entmündigt, verstummen. Zwischen den Texten liegen zwei Jahrzehnte der wissenschaftlichen wie literarischen Auseinandersetzung mit Sprache und Gewalt. Während Anne Dudens Prosasammlung im Kontext der Verdrängungsmechanismen der Nachkriegszeit steht, thematisiert Bettina Balàka in ihrem Roman die Kurzatmigkeit der Mediengesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts.
In der vorliegenden Arbeit werden Ansätze zur Ästhetik, Rhetorik und Performanz weiblichen Schreibens und Schweigens mit neuen kulturwissenschaftlichen Konzepten verbunden. Im Zentrum steht die paradoxe Frage nach der erzähltechnischen Umsetzung des Verstummens und der poetologischen Funktion des Atemmotivs.
Mit einem Interview mit Bettina Balàka.