In längeren einführenden Essays erläutern die Herausgeber Barbara Steiner (Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig) und Charles Esche (Van Abbemuseum, Eindhoven) die Entwicklung von Museen für moderne und zeitgenössische Kunst der letzten 50 Jahre als öffentliche Institution, die verantwortlich ist für Innovation und Bildung, wie auch für die Reflexion sozialer Veränderung. Die vorgestellten zehn „möglichen Museen“ sind über Zeit und Raum verteilt, haben aber dennoch eine
Anzahl gemeinsamer Ziele. Jedes der Museen wollte zu seiner Zeit ein Motor für potentielle neue künstlerische Produktion und Formen der Präsentation sein. Sie alle haben durch die Kunst Möglichkeiten für Künstler und Publikum geschaffen, ein Gefühl für Zeitgenössisches zu entwickeln. Bei der Auswahl der zehn „möglichen Museen“, die hier von Autoren vorgestellt werden, die meist als Leiter die Konzeption der Häuser verantworteten, war nicht die Anzahl der Besucher maßgeblich, sondern das Bemühen, die Aufmerksamkeit dieser in eine Form kritischer Reflexion umzuwandeln, oder, wie es Jean Leering salopp formuliert, „vom
Vergnügen zur Reflexion“.