Die Lage spitzt sich zu im XXI Jahrhundert. Und wenn dann auch noch die Briefschreiber und Vorleser ausfallen sollten, dann wird´s gleich ganz zappenduster. Uwe Behnisch deutet und interpretiert Turgenevs wunderbaren Text als eine Mahnung, ohne dabei das Zuhörvergnügen zu vernachlässigen. FAUST im Osten in wirtlicher Landschaft, aber unter Damen und Herren, deren Sachverstand und Emotionen weit hochschlagen. Tränen fließen vor lauter Begeisterung wegen der Liebe, und es geht am Ende doch nicht gut aus.
Aber was für ein Erlebnis und was für ein fulminanter Abgang, den die "starke Heldin" hier hinlegt, denn wie ein roter Faden zeiht sich durch Turgenenvs Werk ein Phalanx an Frauen, die an Tugend, Entschlusskraft und Opferbereitschaft das schwache Männergeschlecht weit hinter sich lassen.
Die Musik der Rakecy Electronic Dancers, die mit Motiven des Komponisten Scriabin spielt, rahmt die Briefe sparsam und punktgenau ein.