Der Übergang vom formalen Garten zum Landschaftsgarten war zwischen 1710 und 1850 von heftigen Debatten über Geschlechterrollen, Erziehung, Kunst, Politik, Poetik, Vergänglichkeit und das Verhältnis zwischen Gott, Mensch und Natur begleitet; die verschiedenen Ansichten wurden am Modell des Gartens erarbeitet und veranschaulicht. Die Untersuchung zeichnet diese Debatten anhand repräsentativer Texte aus der englischen, französischen und deutschen Literatur und Philosophie nach und deutet die Positionen der einzelnen Autoren als Ausdruck ihrer Identitätsarbeit, mit der sie auf den Modernisierungsprozess antworten, und zwar innerhalb ihres nationalen, sozialen und kunstgeschichtlichen Rahmens. Grundsätzlich geht es ihnen dabei immer darum, eine Parallele herzustellen zwischen der Rekonstruktion des verstreuten irdischen Paradieses und der Konstruktion seelischer Harmonie. Die geistesgeschichtlich ausgerichtete Arbeit ist zugleich ein Beitrag zur Mentalitäts- und Sozialgeschichte, zur Kunst- und Literaturgeschichte.