Der Lobbyist gilt vielfach als Hassfigur. Sein Handeln im Verborgenen weckt Argwohn. Professionelle Vertretung spezieller Interessen erzeugt bestenfalls Neid. Schlimmstenfalls nährt sie den Verdacht dubioser Vorteilsnamen, ja nicht-legaler Aktionen. Lobbyismus ist im politischen Alltag fest integriert. Sachliche Durchdringung des Phänomens ist mithin wichtig, platte Verteufelung verspricht hingegen wenig Ertrag. Ohne Vorurteile und ohne Polemik geht Stefan Handke der Frage nach, ob Lobbyismus seinen schlechten Ruf verdient hat. Mit der Verfahrenstheorie von Niklas Luhmann prüft er den Einfluss lobbyistischer Aktivitäten auf das Verfahren der Gesetzgebung in Deutschland. Welches Potenzial haben Lobbyverbände, die Legitimität von Rechtsnormen zu unterhöhlen? Deren Einfluss beschreibt er beispielhaft anhand der Agrar- und Tierschutzpolitik und der dort tätigen Organisationen. Interviews mit Vertretern aus Verbänden und Politik runden die Darstellung ab.