Kinderbücher stellen einen wesentlichen
Faktor der Kulturgeschichte dar, in ihnen
spiegelt sich die Gesellschaft. Texte und
Bilder der Kinderbücher lassen die
Utopien und das Menschenbild einer
Gesellschaft erkennen. Wien war in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein
Hauptort einer künstlerisch bedeutungsvollen
Kinderbuch-Produktion - ein
Schatz an Buchkunst, den es zu entdecken
gilt.
Namhafte Künstler der Stilkunst (wie Kolo
Moser, Heinrich Lefler, Bertold Löffler,
C. O. Czeschka, F. K. Delavilla, Moriz Jung
u.a.) und Institutionen wie die Wiener
Werkstätte waren an der Gestaltung von
Kinderbüchern maßgeblich beteiligt.
Darüber hinaus aber gab es eine große
Zahl außerordentlich talentierter Künstler,
die Kinderbücher graphisch auffallend
illustrierten und damit zur großen Qualität
dieser Bücher und der angewandten
Kunst in Wien beitrugen.
In diesem Handbuch wird erstmals die
Entwicklung der Kinderbuch-Kunst in
Wien in den größeren Rahmen der Kunstgeschichte
und der Kulturgeschichte gestellt.
Damit werden auch die Zusammenhänge
mit den gesellschaftlichen und
politischen Faktoren deutlich. Eine kommentierte
Bibliographie aller relevanten
Titel und mehrere Lexika (darunter ein
Illustratoren-Lexikon) ergänzen die
Darstellung.