„Ich bin Profi-Helfer, gehöre zu den helfenden Berufen - also bin ich korrupt. Nicht weil ich Geld nehme; denn von irgendwas muss man ja leben. Auch nicht weil ich schlechter bin als andere; denn jeder müht sich, so gut er kann, um Fairness und Ehrlichkeit. Nein, es ist das Markt-System, das mich korrumpiert, weil der Markt beim Helfen nichts zu suchen hat.
Seit 1980, also seit der neuen Kostenkrise, sieht es so aus, als ob die politisch Verantwortlichen wetteiferten, wie sie den Profi-Teil des Helfens vollends in die Korruptionskrise stürzen könnten; denn seither gibt es für das Medizin- und Sozialsystem nur noch Gesetze, die das Doping der Ökonomisierung, Privatisierung, präziser der Verbetriebswirtschaftlichung des Helfens zu einem Maximum treiben, obwohl Wettbewerb, Fusion und vor allem Expansion unvermeidlich zur Kostensteigerung, also zur Verschleuderung der Steuer- und Beitragsgelder der Bürger führen muss. Seither fließt das Geld nicht mehr zu den Hilfebedürftigsten, sondern eher zu den profitableren Gesünderen. Ich nenne diese buchstäbliche Perversion immer mal wieder die Gesundheitsfalle, weil sie Gesundheit in Wirklichkeit vernichtet, sich aber hinter dem Gesundheitsbegriff besonders gerne und erfolgreich versteckt.
Um es aus der Gesundheitsfalle zu holen, stelle ich das Profi-Hilfesystem in den größeren Zusammenhang der Sozialgesellschaft, also der Gesamtheit aller Bürger, insofern diese immer noch den größten Teil des Sorgens um andere Menschen und des Helfens wahrnehmen, auch wenn das Medizin- und Sozialsystem ihnen seit 150 Jahren verspricht, sie von möglichst allen Lasten zu entlasten.
Kurz: Ich will hier, weil selbst Profi-Helfer, meine (unsere) eigene vor allem marktbedingte Korruptionskrise offenbaren, um dadurch die Krise besser nutzen und Wege über sie hinaus finden zu können, die mit Sicherheit in das menschengemäße Helfen ohne Doping, in die Marktlosigkeit des Helfens münden müssen.“ (Aus dem Vorwort)

3Der Inhalt:

Vorwort
1. Wir Profi-Helfer werden durch das Markt-Doping zu Gesundheitsvernichtern dressiert.
2. Wir Profi-Helfer sind keine Helfer mehr, weil wir nicht mehr „vom Letzten ausgehen“.
3. Wir Profi-Helfer programmieren die Bürger nach den Leitbildern des homo oeconomicus + hygienicus + praeventicus.
4. Wir Profi-Helfer wollten die Bürgerhelfer ersetzen - wir können sie aber nur ergänzen.
5. Wir Profi-Helfer reiben uns die Augen: alle Menschen sind auch helfensbedürftig.
6. Wir Profi-Helfer haben die Unheilbaren zu lieben und „das Heim in die Wohnung zu holen“, wenn wir Helfer sein wollen.
7. Mit Fehlerfreundlichkeit ist das Markt-Doping von uns Profi-Helfern wenigstens zu unterlaufen, bis wir das Helfen marktfrei gemacht haben.
8. Hausärzte als Mut machendes Modell für uns andere Profi-Helfer
9. Wir Profi-Helfer müssen wollen, dass möglichst viele Bürger auch Bürgerhelfer und damit unsere Konkurrenten werden.
10. Wir Profi-Helfer vereinigen uns mit der neuen Bürgerhelferbewegung im dritten Sozialraum zum Bürger-Profi-Mix.
11. Auch in der Wissenschaft holen uns Profis vielleicht nur die Bürger aus der markt-gedopten Gesundheitsfalle.
12. Nur unser Bürger-Profi-Bündnis weist allen Helfenden den Letzte-Chancen-Weg zur „Würde der Gesunden“.