Es ist bekannt, daß sich das Philosophieren Peircens am Kategorienproblem entzündet hat. Weniger bekannt ist, daß Peirce dieses Problem zunächst nicht vom Standpunkt Kants, sondern von jenem Schillers her konzipiert. Es sind die Ästhetischen Briefe, in denen Peirce “in an almost unrecognizable disguise” seine Kategorien vorgebildet sieht: physischer, ästhetischer und moralischer Zustand, so erläutert Schiller im 25. Brief, sind “drey Momente”, die sich nicht nur “bey jeder einzelnen Wahrnehmung eines Objekts unterscheiden” lassen, sondern zudem sowohl “verschiedene Epochen für die Entwicklung der ganzen Menschheit” als auch solche der Entwicklung “eines einzelnen Menschen” darstellen. Von diesem teleologischen Ansatzpunkt her läßt sich die übergreifende systematische Perspektive, in der die kategoriale Semiotik Peircens entsteht, als eine Reflexion auf die Bedingungen der Konkretisierung jener auch von Kant im ideenlogischen Rahmen thematisierten Historizität und Dynamik der “fragenden Vernunft” fixieren.