Der Schriftsteller, Literaturkritiker und Pädagoge Johann Carl August Musäus ist bisher vor allem als Märchenerzähler bekannt. In fünf Bänden erscheinen zwischen 1782 und 1786 seine „Volksmärchen der Deutschen“, darunter auch die bekannten „Legenden des Rübezahl“.

Der aus Jena stammende Musäus studierte nach seiner Schulausbildung Theologie und zeitgenössische Literatur. 1763 berief Herzogin Anna Amalia ihn zum Hofmeister der Weimarer Pagerie, ab 1769 lehrte er als Professor am Weimarer Wilhelm- Ernst-Gymnasium alte Sprachen und Geschichte.

Neben biographischen Details und Angaben zu seinen Veröffentlichungen gibt Rita Seifert zahlreiche Informationen über sein Verhältnis zur Weimarer Gesellschaft und seinen Schülern. Sie berichtet von seiner Arbeit am „Liebhabertheater“ der Herzogin Anna Amalia, wo er als Schauspieler und Autor kleinerer Stücke mitwirkte. Auch Musäus’ Arbeit als Literaturkritiker und sein Einfluss auf andere Autoren werden gewürdigt.

Johann Carl August Musäus verstarb am 28. Oktober 1787 in Weimar. An ihn erinnern heute die nach ihm benannte Musäusstraße, seine Grabstädte auf dem Jakobsfriedhof, eine Travertinsäule im so genannten Musäusgarten und sein ehemaliges Wohnhaus am Kegelplatz.