'Dû bist mîn, ich bin dîn' – Minnesang-Verse tauchen in jedem Poesiealbum auf. Ebenso sind uns viele Motive der mittelalterlichen Liebeslyrik bestens vertraut: der anbrechende Tag etwa, der die heimliche Liebesnacht im sogenannten Tagelied erbarmungslos beendet, oder das 'tandaradei' der Nachtigall, das von Walther von der Vogelweide bis zu Woody Allens ›Stadtneurotiker‹ reicht. Wie vielfältig und lebendig, aber auch wie fremd und verstörend die deutsche Minnelyrik ist, zeigt diese ausführlich kommentierte, zweisprachige Edition, die sich an alle neugierigen Leser wendet.