Antisemitismus ist ein Phänomen, das es in der Bundesrepublik Deutschland eigentlich nicht geben ,darf" und das auch, glaubt man den Beteuerungen von offizieller Seite, nur am äußersten Rand der Gesellschaft existiert. Auf der Grundlage von Zeitungsmeldungen über ,judenfeindliche Vorfälle" in den Jahren 1989/90 bis 1998 wird in dieser Arbeit eine Fülle von Ereignissen aufgezeigt, die an derlei Beschwichtigungen zweifeln lässt. Schändungen von jüdische Friedhöfen, von Gedenkstätten des Holocaust, Schmähungen, Beleidigungen und Drohungen gegen ,die" Juden als Gesamtheit oder auch gegen Einzelpersonen ,jüdischer Abstammung": Diese Taten entlarven Vorbehalte, Vorurteile und Ressentiments, die gerade in diesem Land tabuisiert werden. Der Rechtsstaat hält eine breite Palette von gesetzlichen Vorschriften bereit, welche die meisten der betrachteten Vorfälle unter Strafe stellt. Und sie geschehen trotzdem weiterhin. Das Buch richtet sich an Sozialwissenschaftler, an Politiker, an Lehrer, an alle, die etwas gegen Ausgrenzung und Feindschaft in diesem Land haben und etwas für das Miteinander bewegen wollen.