Der Dichter als Mediziner: vorgestellt werden von Gottfried Benn handgeschriebene Sektions-Protokolle.

Gottfried Benn arbeitete 1912/13 in der Pathologie des damals Städtischen Krankenhauses Westend in Berlin. Die Erfahrungen, die er beim Sezieren der Leichen und in der Konfrontation mit dem Tod und dem sozialen Elend der städtischen Bevölkerung Charlottenburgs machte, verarbeitete er in seinen frühen Gedichten. Die drastisch direkte und symbolisch aufgeladene Sprache dieser Dichtung bildet ein Gegengewicht zu der kühlen und anonymen medizinischen Fachsprache pathologischer Berichte.