Das Buch untersucht eine Literatur der Sprachalgorithmik und -kalküle, die keinesfalls erst mit elektronischen Computern beginnt, sondern ihre Ursprünge in Sprachmagie und pythagoräischer Mathematik hat, bereits in der Frühneuzeit eine spekulative Blüte erlebt und sich in Cut-ups, aleatorischen, stochastischen und rekursiven Texte des 20. Jahrhunderts sowie in den Internet-Künsten fortschreibt. Kalküle, so zeigt sich, sind wie Laute und Schriftzeichen eine Dimension aller Sprache und Literatur – auf die sich höchst widersprüchliche, utopische und dystopische Poetiken des Texts gründen, der sich selbst schreibt. Nicht nur poetische Formeln, Generatoren und Codes sind Gegenstand dieses Buchs, sondern auch die Imaginationen und Phantasmen, die auf sie projiziert und, vom Wortwechselvers bis zum Computervirus, nicht bloß beschrieben werden, sondern sich an der Schrift vollziehen.