Die zentrale Hypothese: Ironie bricht Alltagsmythen, „Frames“, in denen Kulturelles natürlich erscheint. Rahmentheorie und Barthes’ Mythen-begriff werden zu Bausteinen einer Theorie der Ironie, die Alternativen zur disziplinären Aufsplitterung des Ironie-begriffs und seiner inflationären Ver-wendung in der Postmoderne aufzeigen will. Das Buch entwickelt einen sprachwis-senschaftlich, kulturtheoretisch und philosophisch anschlussfähigen Ironiebegriff und überprüft seine Tragfähigkeit in der exemplarischen Analyse von literarischen Texten. In praktischen Anwendungen erprobt Leitgeb diese Perspektive: Seine Interpretationen analysieren keinen „Kanon“, sondern testen die Hypothese in Versuchsfeldern (beispielsweise Ironie in „konkreter Literatur“ und Ironieverbot in der konventionaliserten Textsorten „Lebenslauf“). Das Fazit des Schlusskapitels bezieht Elemente einer traditionellen Gegenüberstellung von Ironie und Mythos noch einmal explizit auf „Frame“- Theorien.