Oberfläche’ ist in der Ästhetik der Moderne mehrdeutig und ambivalent codiert. Die Untersuchung verfolgt die theoriegeschichtliche Karriere des umstrittenen Begriffs zwischen Archi-tektur und Literatur in der Goethezeit und im Historismus. Durch den Materialisierungsschub im industriellen Zeitalter werden Oberflä-chen zunächst in den technischen Künsten zum theoretischen Traktan-dum. Die Lösungen, die namentlich die Architekturtheorie für das Problem ‚Oberfläche’ findet, inspirieren dann auch die Theorie der schönen Künste. Die Studie untersucht diese komplexen Austauschprozesse zwischen Literatur und Architektur in exemplarischen Detailanalysen am Werk von K. F. Schinkel, Goethe, G. Semper und F. Th. Vischer.