Christian Glanz zeigt Eislers bewegten Lebensweg, Eislers schöpferisches Genie, Eislers unbeugsame Überzeugungen und stellt Werk und Leben in das historische Umfeld seiner Zeit.
Er umkreist sein Thema von möglichst vielen Seiten, geht es doch bei Eisler nicht nur um das Werk eines Komponisten, sondern um die Umsetzung desselben im Rahmen eines politischen Engagements. In Leipzig geboren, im Alter von drei Jahren nach Wien gekommen, wuchs Eisler in einem intellektuellen Umfeld auf, in dem man eine soziale Verpflichtung gegenüber Menschen mit weniger Chancen als Aufgabe sah. Sein Handwerk lernte er bei Arnold Schönberg, danach versuchte er in Berlin, die Arbeit als Komponist in den Dienst der kommunistischen Idee zu stellen. Seine dafür entwickelte „Kampfmusik“ war dafür bestimmt, in der politischen Tagesarbeit ihre Wirkung zu tun. Eisler selbst verstand sich als Komponist, der „brauchbare“ Musik in allen Gattungen machen wollte, was er auch bis an sein Lebensende unter Beweis stellt: In Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten wie etwa Bert Brecht schreibt er „Klassiker“ wie das Solidaritätslied oder Lieder für die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, aber auch Songs, die durch den „Barrikaden-Tauber“ Ernst Busch um 1930 höchst populär wurden. In der Emigration setzt er sein engagiertes Komponieren fort, sorgte aber auch für grundlegende Akzente im Genre der Filmmusik. Nach seiner Ausweisung aus den USA komponiert er die DDR-Hymne. Trotz mehrmaliger Vertreibung und der Erfahrung von Repression auch von der „eigenen“ Seite will Hanns Eisler seine Musik weiterhin an sein politisches Engagement binden.
Christian Glanz bietet in sieben essayhaften Kapiteln und einer Zeittafel zum biographischen und kulturellen Kontext einen Weg zum politischen Komponisten Hanns Eisler.