Das Herzogtum Kurland, 1561 aus Resten des livländischen Ordensstaates entstanden und 1795 untergegangen, nimmt in seiner Entwicklung – deutscher Herzog und deutscher Adel, lettische Bauernschaft, polnisch-litauischer Lehnsherr und russische Zaren als Garanten der Adelsprivilegien – unter den Territorialherrschaften der Frühen Neuzeit eine Sonderstellung ein. Der Kampf um die Vorherrschaft zwischen Herzog und Ritterschaft, der von den rivalisierenden Nachbarmächten Schweden, Polen-Litauen und Russland stark beeinflusst wurde, prägte die gesamte Geschichte des Herzogtums. Er sucht in der deutschen Verfassungsgeschichte seinesgleichen, doch hat er in der jüngeren Diskussion zum Absolutismus kaum Beachtung gefunden. Die vorliegende Edition schwer zugänglicher Quellen eröffnet einen neuen Zugang zur Geschichte dieses ebenso eigenartigen wie interessanten Herzogtums.