Alle Versuche des kontaktscheuen und gehemmten Timo Dräger, eine Lebenspartnerin zu finden, scheitern kläglich. Der bislang unbescholtene Mann verfällt am Ende auf die fixe Idee, eine noch Minderjährige zu entführen, um diese zu einem späteren Zeitpunkt zu seiner Geliebten zu machen. Mit der 15-jährigen Svenja Thomke gerät er zu seiner Irritation an ein widerspenstiges, willensstarkes Mädchen, das ihn sofort vor schwierige Probleme stellt. Hinzu treten immer wieder unvorhergesehene Zwischenfälle, durch die er erhebliche Stresssituationen zu bewältigen hat. Die Skala der Gefühle des Opfers für ihren Entführer reicht zunächst von Angst und Verzweiflung bis hin zu Wut und Hass. Wegen der Chancenlosigkeit für eine erfolgreiche Flucht akzeptiert sie schließlich ihre Lage, ohne ihr Ziel eines Entkommens gänzlich aufzugeben. Zur Normalisierung im täglichen Umgang tragen seine großzügigen Geschenke und die Einräumung von Freiheiten bei. Vor allem ein sporadischer fernmündlicher Kontakt zur kraftlos gewordenen Mutter der Entführten ist ein Baustein, aus dem Vertrauen erwächst. Immer häufiger gelingt es Svenja, solche Freiheiten durchzusetzen, und so wird aus Vertrauen nach und nach Respekt, dann sogar Sympathie für Dräger. Svenja Thomke ist es schließlich, die an ihrem 16. Geburtstag den ersten intimen Kontakt mit ihm provoziert. Während eines gemeinsamen Urlaubs passiert das Unvermeidliche – sie verliebt sich in ihn. Das geplante Weglaufen ist daher für sie kein Thema mehr. Ein heftiger Streit aus Eifersucht und enttäuschter Liebe wendet das Geschehen an ihrem 17. Geburtstag dramatisch. Im Verlauf der die Seele und Gefühle des Mädchens verletzenden Auseinandersetzung erinnert sich das Entführungsopfer an sein anfängliches Martyrium. So endet dieser Entführungsfall in einer Phase, da Timo Dräger eigentlich am Ziel seiner Wünsche hätte sein können. Eine Affekthandlung mit tödlichem Ausgang setzt jedoch einen Schlusspunkt, der zum Nachdenken veranlasst.