Kinder und Jugendliche nehmen vermehrt als Experten und Entscheidungsträger in eigener Sache an schul- und sozialpädagogischer Arbeit teil. Von Gleich zu Gleich vermitteln sie Wissen und kommunizieren Überzeugungen. Das gilt auch für die Suchtprävention. Nach positiven internationalen Erfahrungen sollen auch in Deutschland immer öfter Gleichaltrige und Gleichgesinnte Bildungsprozesse anregen und steuern. Man spricht von Peer-Education. Ungeachtet ihrer Popularität liegen bislang nur wenige empirische Untersuchungen über die tatsächliche Effektivität dieser Methode in der Suchtprävention vor. Die Autorin Denise Kempen beleuchtet in einer theoretischen Auseinandersetzung Peer-Education aus pädagogischer und entwicklungspsychologischer Perspektive. Besonders ihre empirischen Befunde aus der qualitativen Untersuchung des Peer-Projekts „an.sprech.bar“ stützen die Forderung, Jugendliche vermehrt durch partizipative und fördernde Strukturen nach dem Peer-to-Peer-Prinzip zu stärken. Auf diese Weise werden sie motiviert ihre persönlichen Ressourcen, Kompetenzen und Möglichkeiten zu stärken und ihre Drogenprobleme aus eigenem Antrieb und eigener Kraft zu bewältigen.