Im Zuge der Ökonomisierung wird von der Kirche ein hohes Maß an Flexibilität verlangt; sie soll den äußeren Beugekräften widerstehen und sich nicht affirmativ dem Zeitgeist anbequemen. Zugleich soll sie aber flexibel auf die veränderten Rahmenbedingungen eingehen, um so stets aktuell ihre Mission zu erfüllen. Manzeschke thematisiert in ethischer und anthropologischer Perspektive die Grundlagen des Ökonomisierungsprozesses in seinen Auswirkungen auf die deutschen Großkirchen und ihre diakonisch-karitativen Einrichtungen und fragt nach ihrer theologischen Selbstbestimmung in diesem Prozess: Die Kirchen sind nicht allein dessen Opfer, sondern tragen als Akteure aktiv zum ökonomischen Regime bei bzw. profitieren von diesem selbst. Sie bestimmen und gestalten diesen Prozess mit und haben als Marktteilnehmerinnen ebenso ihre spezifische Verantwortung wie als soziale und politische Kraft.