Die Digitalisierung hat inzwischen alle Medien ergriffen - und auch die Radiokunst und das Hörspiel tiefgreifend verändert. Hörspiele gibt es heute nicht nur im Radio, man kann sie in Theatern, Kinos, Clubs, Stadien oder Parks hören, als Audio Book erwerben oder aus dem Internet herunterladen. Das Hörspiel ist überall - und bietet in der neuesten Surround-Technik erstmals sogar »Rundum«-Hörgenuss.

Die »Krönung des Funks« entstand in den 1920er-Jahren und konnte zunächst nur über Mittelwelle empfangen werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die junge Radiokunst populär wie nie - und erlebte vor allem mit Günter Eich ihre literarisch geprägte Blütezeit. Doch auch Todesklagen, Krisen, Neuan-fänge und sehr unterschiedliche regionale Entwicklungen gehören zur Geschichte des Genres. Spätestens seit den 1980er-Jahren wurde die Musik immer wichtiger. Das moderne Hörspiel ist eine akustische Kunst und beruht auf Wort, Musik und Geräusch. Das Hörspiel ist damit die einzige Kunstform, die nur gehört werden kann.

Der Autor erzählt die wechselvolle Geschichte des Hörspiels zwischen 1924 und heute. Er beschreibt, wie technische, mediale, programmgeschichtliche, ästhetische und personelle Veränderungen die Radiokunst immer wieder herausforderten und veränderten. Und warum Hörspielgeschichte ohne die Geschichte ihrer Regisseure, Sprecher und Komponisten nicht auskommen kann. Diese erweiterte Neuauflage vermisst erstmals auch den Status des Hörspiels in der neuen digitalen Welt.