Kohärentes Leben in neutestamentlicher Zeit kann aus der Sicht eines Römers plutarchische oder senecaische Züge haben. Hält er die Apostelgeschichte in Händen, begegnet er der Offenheit des 'neuen Weges', die auf subversive Weise reichlich Möglichkeiten bietet, im Anschluss an Bekanntes eine spezifi sch ‚christliche Lebenskunst‘ zu gestalten: hinsichtlich der Dringlichkeit, ein solches kohärentes Leben ausbilden zu müssen, bezüglich der theologischen Grundlage eines solchen Lebens und diverser Strategien ethischen Handelns. In aller Offenheit wird so christlicher Eigensinn attraktiv kommuniziert. Zu guter Letzt ermöglicht der offene Schluss der Apostelgeschichte dem Römer und mit ihm allen Lesern die Möglichkeit, eigenständig fortzusetzen, was Stephanus und Paulus begonnen haben.