Kerngedanke dieses Buchs ist die These, daß die staufische Reichsidee nur aus dem christlichen Universalismus zu erklären ist. Die germanischen Stämme hätten für solche Vorstellungen keinen Sinn gehabt. Die Tragödie Deutschlands in der Neuzeit ist die Tragödie des europäischen Christentums. Schon im Mittelalter sprach man von dem verlorenen 'Waisen', einem Edelstein in der Reichskrone, der in seiner Art absolut einzigartig ist. Der Autor sieht den Verlust des Steins im Zusammenhang mit der Freveltat des Bonifatius, der die Donareiche fällte und damit eine Urfehde zwischen heidnischer und christlicher Heilserwartung auslöste. In dieser Tradition glaubten die Deutschen noch im 20. Jahrhundert das Heil durch Waffengewalt erringen zu können. Das Fiasko hat leider bislang nur in Ansätzen zu einer Besinnung auf die wahrhaft fruchtbaren Grundlagen des Reiches geführt. Die Abkehr vom Krieg darf nicht zu Rollenverzicht und Pazifismus führen. Die Wirtschaftsordnung des Calvinismus muß fundamental überwunden werden. Die Gedichte des Buches gestalten die Nibelungen, Ortnit- und Wolfdietrichsagen, die Grals-Questen, den Kyffhäusermythos, die gotische Baukunst, die Hanse, sowie moderne Restaurationsversuche wie den Wandervogel, die Freikorps und die Lippoldsberger Dichtertage. Ein Buch, das Tabus aufbricht und kontrovers diskutiert werden wird.