'Ich bin zwar ein Kind unserer Zeit, aber zu alt für die
Snowboard-Jugendkultur. Als freischaffende Künstlerin einer
zuversichtslosen Generation muss man sich als Mensch und
Künstler jeden Tag neu erfinden.'
Stellt sich die Frage nach einer österreichischen Komponistin
der Gegenwart, fällt – das ist wahrscheinlich – der Name Olga
Neuwirth. Weniger bekannt ist, dass die Komponistin ihre
Gedankenwelt nicht nur in Noten, sondern schon lange auch
in Buchstaben aufzeichnet. Die Folge sind Texte, Vorträge und
Gespräche, die die Entwicklung ihrer kompositorischen Ideen
begleiten, aber auch allgemein die Musik betreffende, heute
gültige Standards vorwegnehmen.
Stefan Drees hat eine repräsentative Auswahl zusammen
gestellt und Neuwirths eigene Texte um Beiträge von
anderen ergänzt – Kommentare zu einzelnen Werken,
essayistische und vereinzelt auch wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit der Musik, von Elfriede Jelinek, Max
Nyffeler, Reinhard Schulz, Helga Utz, Jean-Noël von der Weid
und anderen.
Der Band ist als Lesebuch konzipiert, in dem jeder einzelne
Beitrag für sich selbst bestehen kann. Ausführliche Kommentare
liefern Erläuterungen zu biografischen Hintergründen,
Sachthemen und erwähnten Personen, aber auch Hinweise
zu Aufführungen und Realisierungsproblemen. Fotografien
zeigen eine weitere Seite der Komponistin. Der Band erscheint
zu Olga Neuwirths 40. Geburtstag im Sommer 2008.