Zu den 'verbrannten', verbotenen und vertriebenen Autoren in der NS-Zeit gehörten nicht nur so bekannte Namen wie Thomas Mann, Kurt Tucholsky und Alfred Döblin, sondern auch heute weitgehend vergessene Persönlichkeiten. Zu ihrer Zeit waren sie gerühmt und geachtet, hatten ein großes Publikum und erhielten Preise und Anerkennungen. Das äußere wie innere Exil machte sie häufig mundtot. Es sind gebrochene Biografien und zerstörte Karrieren. Zugleich sind diese Autoren wichtige Zeitzeugen und Repräsentanten des 'anderen', integren Deutschland.
Herkunft, Konfession und Milieu der porträtierten Autoren und Autorinnen sind höchst unterschiedlich: darunter sind Protestanten, Katholiken, Juden und Atheisten, Arbeiter und Großbürgerliche, Kommunisten und Konservative, aufgeklärte Adlige und Anarchisten. Schriftsteller, die im 2. Weltkrieg als Soldaten gefallen sind oder als Zivilisten in den Wirren des Krieges umkamen, im KZ oder Gefängnis ermordet wurden; Autoren, die verstummten oder zwangsweise in Nervenheilanstalten zum Verstummen gebracht wurden; Autoren, die aus materieller Not oder aus Resignation ihren Beruf aufgaben und in ein anderes Metier wechselten; Autoren, die den Ausweg im Freitod suchten oder sich in die Abgeschiedenheit ferner Länder flüchteten.
Armin Strohmeyr erzählt die Lebensgeschichten von 30 Autorinnen und Autoren in packender und anschaulicher Weise und lässt sie in Briefen und autobiografischen Zeugnissen selbst zu Wort kommen.