Die Etrusker gelten immer noch als „rätselhaftes“ Volk. Zwar sind Teile ihrer Kultur bereits gut erforscht, von ihren Städten, von denen einige zu den reichsten des antiken Mittelmeerraums zählten, wissen wir jedoch nur wenig. Viele dieser Städte liegen mittlerweile unter anderen Ortschaften und können deshalb nicht ausgegraben werden. In dieser Hinsicht ist Marzabotto ein wahrer Glücksfall: Sie liegt als einzige etruskische Stadt vollständig frei. Große Tempel und kleine Quellheiligtümer, ein rechtwinkliges Straßenraster mit einheitlichen Wohnblocks, repräsentative Wohnbauten der Oberschicht und Werkstätten der Handwerker, Gräber mit Goldbeigaben und griechischer Luxuskeramik geben einen lebendigen Einblick in das Leben einer antiken Stadt. In dieser ersten ausführlichen Behandlung der Stadt Marzabotto in deutscher Sprache werden der historische Hintergrund, die baulichen Überreste und die wichtigsten Funde präsentiert. Sie führen exemplarisch das Funktionieren einer etruskischen Stadt vor Augen.