1984 erhielt Robert Häusser den Preis der Stadt Nordhorn,der mit einem dortigen Aufenthalt verbunden war. Anfang Februar entstanden Bildsequenzen über die Moorlandschaften im Emsland. Aus dieser Zeit gibt es tagebuchartige Notizen, das sogenannte Moor-Tagebuch, das den Entstehungsprozess seiner Bilder schildert und aufschlussreich für Häussers Arbeitsmethode ist.

Er beschreibt seine Kämpfe mit der Natur, dem Wetter, den Lichtverhältnissen etc.,die unendliche Geduld,die zuweilen in Depressionen umschlägt, bis sich endlich der für ihn einzig richtige Moment einstellt, in dem Standpunkt, Zeit und Licht mit seiner inneren Vorstellung übereinstimmen. Der Außenwelt entlockt er eine Wirklichkeit, die sich zu Chiffren der Melancholie und Einsamkeit verdichten. Dieses Tagebuch stellt Häussers Arbeitsprozess und Annäherung an den Gegenstand dar.

„7. Februar: … Bitterkalt. Die Finger kleben am metallenen Stativ. Aber das Licht ist heiß! Wie ein Schrei. Ich habe mein Bild: Zweite Fassung. Das ist es! Für dieses Bild jetzt 600 km gefahren. Zu Hause heißer Tee, und im Radio wird von Massenunfällen und Überschwemmungen berichtet.“ Zitat Robert Häusser zum Bild: Moortagebuch, 7. Februar 1984

Hochwertig ausgestatteter Fotobildband zu den beeindruckenden Bildsequenzen, die 1984 im Emsland entstanden.

Begleitband zur Fotoausstellung des Forums internationale Photographie der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim vom 16. Mai bis Ende Dezember 2008. Mehr unter: www.reiss-engelhorn-museen.de