Angesichts eines 'Niedergangs des Lohns' im entfesselten Kapitalismus gewinnen für einen Revitalisierungsprozess der Gewerkschaften auch die lohn- und wirtschaftspolitischen Überlegungen von Viktor Agartz wieder an Bedeutung.

Viktor Agartz (1897-1964) gehörte in der Nachkriegszeit zu den wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten innerhalb der deutschen Sozialdemokratie und der Gewerkschaften. Von 1948 bis 1955 war er Direktor des Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes (WWI) des DGB. Die Karriere des 'Cheftheoretikers des DGB' endete jedoch abrupt, als er 1957 aufgrund von Kontakten zur DDR wegen 'Landesverrats' angeklagt wurde. Trotz seines Freispruchs galt er fortan für lange Zeit auch innerhalb der Gewerkschaften als 'Persona non grata'.

Der Band enthält eine Auswahl zentraler Texte von Agartz und aktuelle Beiträge von Herbert Ehrenberg (Bundesarbeitsminister a.D.), Christoph Jünke (Bochum), Michael R. Krätke (Universität Amsterdam) u.a.