Erstmals wird im vorliegenden Buch die Haltung der Katholiken innerhalb des Deutschen Bundes zur Revolution von 1848/49 umfassend untersucht. Die herausragenden Repräsentanten des organisierten Katholizismus vertraten zwar überwiegend politisch restaurative Positionen und verstanden sich als Gegner des Liberalismus, dennoch wusste eine Vielzahl katholischer Kleriker und Laien die neuen Märzfreiheiten im Interesse der Kirche zu nutzen. Eine deutliche Affinität zu den Demokraten gab es in Teilen der zur Unterschicht zählenden Katholiken. Während der Episkopat die Märzrevolution geschlossen ablehnte, fand sie im Klerus vereinzelte Anhänger. Unter den aktiven Revolutionären traten einige Katholiken hervor, die nicht mehr kirchlich gebunden waren. Ähnliches gilt für die mit ihnen sympathisierenden Frauen. Erstaunlicherweise ging der Katholizismus gestärkt wie keine andere Großgruppe aus den politischen und sozialen Umwälzungen hervor, was durch die Neugründung zahlreicher Vereine sowie die erstmalige Durchführung von Bischofskonferenzen und Katholikentagen näher dokumentiert wird.