Was hat Adel mit Umwelt zu tun? In welchem Verhältnis steht er während der Frühen Neuzeit zu seiner natürlichen und seiner sozialen Umwelt? Diesen Fragen widmen sich die Beiträge des vorliegenden Bandes. Die engen Verflechtungen des niederen Adels mit seiner natürlichen Umgebung sind signifikant. Sie gründen auf dem Besitz von Land und einer weitgehenden Verfügungsgewalt darüber. Felder, Wiesen, Äcker und Wälder sind Orte, an denen Herrschaftsverhältnisse sichtbar, bestätigt oder auch in Zweifel gestellt werden. Im Kontext der Vorstellung und Legitimation von Herrschaft sowie der Herrschaftspraxis wird die besondere Affinität des Adels zur Natur diskutiert. Zudem richtet sich der Blick auf die wechselseitigen Beziehungen des Adels zu seiner sozialen Umwelt. Diese umfasst den adeligen Familienverband und die eigenen Standesgenossen, die Bediensteten im Haus und die Untertanen innerhalb der Grundherrschaft, ebenso aber auch Personen und Gruppen außerhalb dieser Kreise. Insgesamt entsteht so ein vielfältiges Bild des Adels in seiner natürlichen und sozialen Umwelt.