Gegenstand der Studie ist das Ringen der Kultur um neue Semantiken, die der wachsenden Komplexität von Gegenwart und Zukunft angemessen sind. Dargestellt wird dieser Prozess am Beispiel der Verarbeitung der Biotechnologie in Feuilleton und internationaler Literatur. Die Leitfrage lautet: Weshalb, in welcher Form und mit welchen Folgen wird der Diskurs der Biotechnologie um das Jahr 2000 Gegenstand verschiedenster Texte? Der Suche nach Antworten liegt die Annahme zugrunde, dass die Biotechnologie in diesen Texten als Operator einer kulturellen Selbstbeobachtung fungiert, die zugleich eine produktive Bearbeitung der Signatur unserer Gegenwart darstellt. Diese Signatur lässt sich als ein Konnex von Komplexität und Ungewissheit beschreiben; von der Kultur selbst wird sie oft als selbst wird sie oft als «Krise» etikettiert. Hier kann die spezifische Kompetenz der Literaturwissenschaft an ein von der aktuellen Soziologie formuliertes Problem anschließen und zeigen, wie die Kultur die Semantik der Krise prozessiert und produktiv in eine Semantik der Zukunft transformiert.