Seit dem Jahr 2017 hat sich in der systematischen Theologie – mit Ausfächerungen in andere Disziplinen – eine neue Debatte entzündet. Die diesbezüglichen Diskussionen ringen nicht nur mit der Berechtigung oder Notwendigkeit einer bestimmten Denkform in der Theologie, sondern kreisen auch um die Frage der Wissenschaftlichkeit und um die Frage des eigentlichen Gegenstandes der Theologie. Hineinverschachtelt in diese Großthematik, die mit zwei „Streitschiften“ und einer bemerkenswerten Artikelserie in Journalen und Fachzeitschriften doch eine große Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, sind zudem Themen, die ganz wesentlich das Selbstverständnis von Theologie betreffen: Was ist der eigentliche Erkenntnisgegenstand der Theologie? Auf welcher Denkform soll und muss der Gottesbegriff aufruhen? Wo steht die Theologie heute – angesichts eines metaphysikkritischen Erbes und neuer pro-metaphysischer Strömungen in der Gegenwartsphilosophie? Und welchen Wahrheitsanspruch traut sie sich zu erheben und zu verteidigen?

Der vorliegende Band versucht, die im Namen des Freiheits-, Wirklichkeits-, und Gottesbegriffes angestoßenen Diskussionen weiter fortzuschreiben und dadurch auch zu vertiefen. Bewusst wurden hierzu Vertreter ganz unterschiedlicher philosophischer und theologischer Ansätze eingeladen, sich den in den ersten Wortmeldungen zeigenden Themen eingehender zu widmen.