Noch im Januar 1933 ist Leipzig, die viertgrößte Stadt des Deutschen Reiches, eine Hochburg der Arbeiterparteien und ein Hort des Industrie- und Handelsbürgertums. Als am 30. Januar Adolf Hitler ins Berliner Reichskanzleramt einzieht, finden in Leipzig - anders als vielerorts - keine Fackelzüge statt. Doch nur wenige Wochen vergehen, und auch Leipzig ertrinkt im Meer der Hakenkreuzfahnen, jubeln auch auf dem Augustusplatz und vor dem Völkerschlachtdenkmal mehrere hunderttausend Menschen „ihrem Führer“ zu, sind alle Rechtsgrundlagen einer humanistischen Gesellschaft hinweggefegt. Wie sich dieser Prozeß im Einzelnen vollzog, welchen spezifischen Anteil Leipzig an der allgemeinen Durchsetzung der NS-Diktatur hatte, aber auch welche Formen des Widerstands es gab und wie sich das alltägliche Leben in der Stadt gestaltete - dies zeichnet die Dokumentation „Leipzig wird braun“ zum ersten Mal im Detail, von Tag zu Tag, mit zahlreichen unbekannten Texten und noch nie publizierten Fotografien nach.