Michael Hübl, BNN vom 6.2.2008 'Da könnte so mancher Betrieb neidisch werden: Das Literaturhaus im PrinzMaxPalais verfügt über eine eigene Ode. In rockigen Rhythmen. Vorgetragen von Udo Heil, pardon: Gunzi Heil, der – „aber bitte mit Sahne“. Mit beschwingtem Klavierspiel und mit flott geschmiedeten Versen feiert Heil das kulturelle Angebot im „Prinz Max Paleh, hehehehe“.

Die kleine Scheibe gehört zu den jüngsten Veröffentlichungen der Literarischen Gesellschaft. 13 Originalmitschnitte. bieten einen durchaus vergnüglichen akustischen Genuss. Etwa bei Silke Scheuermann. heute fast ein Star der jüngeren Literaturszene. Knapp siebeneinhalb Minuten dieser Lesung kann man jetzt zu Hause oder in der Bahn nacherleben, wie Scheuermann eine Autofahrt mit der sturztrunkenen Schwester schildert oder ein Schlaglicht auf eine einsame Zitrone im Kühlschrank wirft, und das alles hat einen derart leicht ironischen Unterton, dass man meint, die Literatin in einem fort lachen zu hören.

Markus Orths, Anja Kümmel oder auch Jagoda Marini´c sind mit Beiträgen vertreten und die Auswahl der literarischen Gattungen reicht von ebenso gewitzter wie expressiver Sprachspielerei. bis zur beklemmenden Zukunftsvision.

Leseproben von Kai Weyand, Martin Gülich oder Nina Jäckle komplettieren die etwa 75-minütige Tour d’horizion. Und dass Christoph Köhler mit einem fulminanten Stück Sprachakrobatik zu Wort kommt, ist eine sinnfällige Ergänzung der Auftritte von Erik Rastetter und Martin Wacker, die sich entweder „Völlig DADA!“ geben oder sich dem Dadaisten Kurt Schwitters folgend „An Anna Blume“ wenden.'

Sie alle haben sich im Karlsruher PrinzMaxPalais zu Wort gemeldet und wurden begeistert gehört. Hören Sie selbst.