Die Komplexität der Figuren und Personen mit Behinderung in Literatur und Lebenswelt bleibt weitgehend unberücksichtigt. Ihre Bedeutung und die Auseinandersetzung mit den sozialen Lesarten und Rollen beschränken sich auf schablonenhafte Darstellungen. Doch es gibt sie, die Erzählungen und Romane, wie die von Cristina Morales oder Georges Simenon, sowie Märchen oder populäre Theatervorstellungen, die sowohl mit künstlerischer Fantasie als auch mit literarischen und kulturgeschichtlichen Perspektiven die Lesenden überraschen. Sie geben Anlass zur detaillierten Beachtung der Figuren und Personen, die als behindert angesehen werden. Christian Mürner stellt in diesem Band eine Auswahl an Erzählungen vor, die die Vielfalt der Darstellungsmöglichkeiten anschaulich machen und deren Komplexität und Pluralität würdigen.