Dieser Überblick über Geschichte und System der antiken Rhetorik rückt das praktische Ziel der Beredsamkeit in den Mittelpunkt: die Überzeugung durch Beeinflussung der Gefühle. Die grundlegenden Konzepte der antiken Rhetorik, verstanden als Systematisierung natürlicher Beredsamkeit, erscheinen vor ihrem geschichtlichen Hintergrund, unter häufigem Rückgriff auf die wichtigsten Texte der Antike und Renaissance. Der Figurenlehre kommt eine zentrale Rolle beim Erzeugen einer bestimmten Wirkung zu. Dies erweist sich auch bei einem Blick auf ausgewählte Texte der Literatur der bedeutendsten europäischen Sprachen von der Renaissance bis zur Gegenwart. Beispiele für die Anwendung der wichtigsten Tropen und Figuren bei Ariosto, Shakespeare, Goethe, Victor Hugo und Mario Vargas Llosa illustrieren den lebendigen, genre- und epochenübergreifenden Einfluss der Rhetorik auf die literarische Praxis und unterstreichen die Bedeutung eines Studiums des rhetorischen Systems und seiner Wirkungsweisen.