Das deutsch-französisch-polnische Symposion nahm den 200. Jahrestag der Niederlage der preußischen Truppen bei Jena und Auerstedt zum Anlaß, um die zivilgesellschaftlichen Dimensionen dieses Epochenwandels zu diskutieren. Die Rückbesinnung auf 1806, ausdrücklich nicht auf 1813 oder 1815, eröffnete einen
wahrhaft europäischen Diskussionshorizont.

Während die historische Forschung in nationaler Optik jeweils nur nach der Bedeutung dieses Ereignisses für die eigene Identität und Legitimität in den Verteilungskämpfen des 19. und 20. Jahrhunderts fragte, zwingt der europäische Einigungsprozess zu gemeinsamen Lesarten, die einerseits das Verstehen verschiedener Standpunkte ermöglichen, andererseits die Werte und Ideen benennen, die für die europäische Identität
konstituierend wurden.