Wer predigt, steht vor der Aufgabe, das "Wort Gottes" den Menschen nahezubringen. Dass dies nicht leicht ist, wissen jene, die Predigten hören, wie jene, die sie halten. "Dass die Sprache stimmt", so dass das Wort verstanden wird, wünschen sich beide, sonst wären predigen und hören vergeblich. Die Gedichte der Lyrikerin Hilde Domin wirken wie "magische Gebrauchsartikel": Sie laden dazu ein, die im Gedicht verdichtete Erfahrung beim Lesen neu zu aktualisieren. Aus den Reflexionen der Dichterin zur Sprache des Gedichts werden in der vorliegenden Arbeit neue Erkenntnisse für die Homiletik gewonnen. Sprache ist dabei nicht allein Instrument der Vermittlung, sondern Ort der Wahrnehmung von Wirklichkeit. Poetische Sprache hat erschliessende Kraft. Daher ist sie besonders geeignet, Verheissungen des Glaubens in Worte zu fassen. Das Buch will einen Beitrag leisten zum Dialog zwischen Theologie und Literatur/Literaturwissenschaft und gleichzeitig eine Anregung sein für Prediger und Predigerinnen auf der Suche nach einer stimmigen Sprache.