Der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke wurde mit Filmen wie
Benny’s Video, Funny Games, Die Klavierspielerin und Caché berühmt. Mit quälender
Präzision erforscht er die Kampfzonen des Alltags und konfrontiert sein Publikum mit den
unsichtbaren Trauerspielen der Moderne – mit Kälte und Einsamkeit, Schuld und Verlust.
'Das Maß des künstlerischen Werts ist die Genauigkeit, und darin liegt pure Lust. Es ist
die Verteidigung der Ordnung gegen das Chaos. Darum allein lohnt es sich zu arbeiten,
und daraus entsteht Enthusiasmus. Damit muß ich niemanden beglücken wollen. Ich
glaube, daß Genauigkeit per se beglückt. Jeder, der für künstlerische Äußerungen
empfänglich ist, wird beglückt sein, sofern etwas ›gut gemacht‹ ist. Aber nicht, weil der
Künstler damit ein inhaltliches Ziel verfolgt. Ich glaube nicht an Ziele. Ich glaube an die
Genauigkeit. Ich glaube an den handwerklichen Aspekt, an handwerkliche Ehre.'
Michael Haneke

'Die wichtigste Filmerfahrung war die Arbeit mit Michael Haneke, mit dem ich die
Filme Funny Games, Benny’s Video und Das Schloß nach Kafka gemacht habe.
Diese Filme waren spannender als Theater, und das war eine
echte Entdeckung.' Ulrich Mühe

Michael Haneke, geboren 1942,
studierte Philosophie,Psychologie
und Theaterwissenschaft in
Wien und war 1967–1970 Redakteur
und Fernsehspieldramaturg
beim Südwestfunk(ARD). Seit
1970 ist er freischaffender Regisseur
und Drehbuchautor (u. a. Der
siebente Kontinent 1989, Benny’s
Video 1992, Funny Games 1997,
Code unbekannt 2000, Die Klavierspielerin
2001,Caché 2005).